Es ist eine Weile her, daß ich etwas geschrieben habe.
Gründe gibt es wie immer viele. Erst einmal habe ich die Off Season in vollen Zügen genossen. Also die Zeit nach dem letzten Rennen, in der man eigentlich nicht mehr so hart an sich arbeiten muss und auch sollte.
Hat natürlich so mittel geklappt. Irgendwie macht Sport mir ja auch Spaß, immerhin eine richtige Ruhewoche hatte ich zwischendrin. Bin aber viel geschwommen und hab den Herbst genossen.
Dazu hat sich die wunderbare Situation ergeben, dass mein Sohn nun auch Triathlon interessiert ist. Also trainieren wir zusätzlich zu meinem eigenen Trainingsumfang noch kindgerecht für einen Neunjährigen dazu. Ich genieße sehr, wie stolz er ist und wie es uns ein Stück weit verbindet.
Aber natürlich kommt man dann weniger zum Schreiben.
Für einen kurzen Moment hatte ich sogar überlegt ob ich das mit dem Schreiben komplett aufgebe.
Ich wollte ja einerseits Tagebuch führen und andererseits anderen Menschen mit schwierigen Voraussetzungen ein wenig Mut machen.
Du kannst es schaffen. Triathlon ist nicht unmöglich.
Und vielleicht ist gerade Letzteres auch der Grund warum ich jetzt schreibe. Denn ehrlich gesagt liefen die letzten zwei Monate alles andere als gut.
In der kurzen Zusammenfassung habe ich im Prinzip nie mit dem Carboloading aus dem Tapering aufgehört und wiege mun satte 12kg mehr als zum Wettkampf.
Und mir ist es irgendwie wichtig Dir zu sagen: auch wenn es mal nicht aufwärts geht, bist du nicht alleine mit der Scheiße.
Denn die meisten Posts die man auf Instagram und in einschlägigen Foren findet sind allesamt positiv. Der neue Rekord beim FTP, die Jahresbestleistung bei den Laufkilometern und natürlich irgendwelcher neuer Schnickschnack, den man sich gekauft hat.
In meinem ganzen Triathlon Jahr hatte ich gerade mal einen Post in meiner nicht kleinen Instagram Freundesliste, bei dem es Bergab ging. Ein gebrochenes Bein.
Und ehrlich gesagt hadere ich auch noch mit mir selbst ein Foto von der Waage zu posten. Schon ein bisschen peinlich.
Und das niemand etwas Negatives veröffentlicht, führt irgendwie zu einem recht verschobenen Weltbild. Also: hier bei mir lief‘s nicht nur heroisch, das ist okay.
Das schlimmste ist, dass ich es fast nicht bemerkt habe. Dadurch dass ich zu jeder Zeit voller Kohlenhydrate geladen war, fielen die sportlichen Leistungen nicht wirklich ab.
Ja gut, da gibt es die zwei T-Shirts im Keller, die jetzt nicht mehr so locker sitzen wie vorher und die eng geschnittenere Jeans zwickt irgendwie auch mehr. Aber das konnte ich innerlich ziemlich erfolgreich auf Muskelwachstum schieben.
Diese Ausreden helfen nur leider in der Rückschau nichts. Ein derart exorbitante Aufbau an Masse muss in der Trainingsplanung berücksichtigt werden.
Und wieder Zufall so will, war ich gerade diese Woche dabei mein kommendes Sport Jahr zu strukturieren. Außerdem habe ich mir Trainingspeaks runtergeladen.
Zusammen gefasst könnte man es als eine Art Sport Kalender mit automatischem Import aus verschiedenen Daten Quellen umschreiben. Es errechnet aber irgendwie einen Wert für die Belastung und Ermüdung, was mir bei den Trainings Umfängen recht vernünftig erscheint.
Naja und dann kann man da irgendwie noch jede Menge Sachen einkaufen von Trainingspläne über Coachings und vermutlich auch eine Waschmaschine. Aber da bin ich ehrlich gesagt zu geizig momentan.
Ab Anfang dieser Woche heißt es nun also auch ohne Profi Trainingsplan und Coach wieder volle Disziplin bei der Ernährung bis mindestens Ende Januar.
Zielsetzung ist es am Anfang des Februar wieder Wettkampfgewicht erreicht zu haben. Das ist deshalb so wichtig um rechtzeitig in die Laufsaison starten zu können und den Frühling für eine Verbesserung beim Joggen nutzen zu können.
Da das Winter Training ohnehin eher auf langsame und umfangreiche Einheiten gemünzt sein wird (Grundlagen Training), mildern sich damit die Appetitspitzen etwas ab gegenüber den Zeiten mit intensiveren Einheiten. Das passt schonmal.
Ich werde über den Winter ansonnsten meinen gewohnten Mix trainieren mit einem Schwerpunkt in der Schwimmhalle. Hier ist sicherlich am meisten zu holen, weil ich einfach ein nicht so guter Schwimmer bin.
Im März und April widme ich mich dann fokussiert dem Laufen mit dem Airport Night Run einem Halbmarathon als Krönung Ende April. So er denn stattfindet.
Die Laufphase muss dann relativ zügig in eine Fahrrad betonte Phase übergehen. Denn ich habe mich im Juli für VeloCity, ein 120km Radrennen in Berlin angemeldet.
Das ist kurz nach dem Berlin Triathlon an dem ich ebenfalls teilnehme.
Noch nicht so ganz fest gezogen ist dann der Saison Abschluss mit einem Triathlon Ende September oder im Oktober. Könnte erneut der Knappenmann werden, hab mich da wohl gefühlt.
Ich bin auch noch nicht sicher ob es eine olympische Distanz mit dem Ziel von Sub2:30 wird oder eine gemütliche Mitteldistanz.
Die Mitteldistanz ist das perspektivische Ziel für übernächstes Jahr aber ich möchte den Halbmarathon und das Radrennen abwarten um ein Gefühl für solche lange Distanzen zu bekommen unter Wettkampfbedingungen, bevor ich mich für eine Mitteldistanz anmelde.
Allgemein bin ich auch der Meinung lieber ein Jahr später in die Distanzverlängerung zu gehen als sich unter Stress kaputt zu trainieren. Also man kann sagen es wird wahrscheinlich die Olympische im kommenden Jahr.
Allerdings mit einer Trainingserweiterung, die dann schon für das Folgejahr Richtung Mitteldistanz zeigt.
Aber das alles ist noch weit weg. Genau genommen zwölf Kilo weit weg und ein paar zusätzliche Trainingseinheiten.
Insofern kann ich mich jetzt erst mal ganz wunderbar darauf konzentrieren wieder in die bekannten Wege zurück zu finden: mein Gewicht im Auge zu behalten, Grundlage trainieren und die graukalte Jahreszeit überstehen.
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