Wintertraining 2.0

Vor einigen Wochen hatte ich ja angedeutet, dass ich bei Garmin mit einigen Prozent Rabatt einkaufen durfte.

Der Artikel ist in sofern Werbung, wobei ich 100 % ehrlich sein werde und mit Garmin keinerlei Gegenleistung vereinbart ist. 

Ich nutzte meinen Rabatt jedenfalls um mir einerseits ein Edge 830 zuzulegen und für meinen Wintersetup einen TacX Neo 2T.

Aufgrund des hohen Preises von Letzterem, hatte ich natürlich ganz schön mit mir gerungen ob das sein muss. Insbesondere weil die Leistungsdaten der erheblich günstigeren Einstiegsmodelle Flux S und Flux 2 für mich auch ausreichen würden.

Am Ende hat natürlich der vergünstigte Preis die Entscheidung erleichtert aber auch der Gedanke, dass eine Leistungsreserve oft für eine bessere Haltbarkeit spricht.

Über den Neo 2T könnt ihr im Internet hunderte Tests finden. Ich werde daher die knallharten Fakten eher kurz und überflugartig durchgehen – wer hier mehr Informationen braucht findet tolle Tests auf den folgenden Seiten:

Für mich persönlich wichtiger ist aber die Auswirkung auf mein ganz persönliches Training. Denn nach einigen Wochen mit meinem neuen smarten Zuhause Setup, stelle ich Unterschiede fest.

Aber kommen wir zu den harten Fakten. Bis ich den TacX Neo 2T Trainer in Betrieb nehmen konnte, musste ich etwas basteln. Das liegt aber weniger am Neo an sich, sondern an meinem Wunsch ein günstiges Triban RC100 als Fahrrad darauf zu nutzen.

Ich wollte mein geliebtes Rose einfach nicht dem Schweiß und den Belastungen in so einem Heimbetrieb aussetzen. 

Das Problem ist allerdings, dass der Neo 2T keine 7-Gang Schaltung unterstützt. Ich musste mich also erst mal nach passenden Distanzringen umschauen, um die schmalere Kassette zu verbauen. 

Etwas schade vor dem Hintergrund, das bei einem Trainer jenseits der 1200,- Euro nicht die passenden Distanzringe beiliegen können. Oder das Werkzeug zum Festziehen und lösen der Kasette.

Nachdem das Problem mit der Schaltung durch Teilebestellung über Ebay gelöst war, konnte es aber direkt losgehen. Das koppeln mit allerlei Apps auf meinem iPhone oder iPad funktionierte jeweils auf Anhieb tadellos.

Dem Neo 2T liegt ein Code für einen Testmonat in Zwift bei sowie für das Garmin eigene Konkurrenzprodukt. Man kann also testweise die Comicwelten von Zwift unsicher machen und die hochwertigen Real Videos in der Garmin App testen.

Der Trainer ist im Betrieb auch bei höheren Belastungen angenehm leise, ich höre meistens lediglich die Kette. Persönlich bin ich zudem sehr zufrieden mit einer Rocker Plate unter dem Trainingsaufbau – dadurch bewegt sich das Fahrrad ein wenig natürlicher.

Meine bisherige maximale Leistung liegt bei etwa 800W für wenige Sekunden – es sind also mehr als genug Leistungsreserven vorhanden für die nächsten Jahre. Auch stärkere Steigungen werden trotz meines hohen Körpergewichts von fast 100 kg realistisch berechnet und in entsprechenden Widerstand umgesetzt. 

Das alles passiert komplett ohne dass ich es bemerken könnte, auf spürbare Verzögerungen bei Lastwechseln wartet man vergeblich. 

Auch richtig nett ist das Road Feel Feature - bei Kopfsteinpflaster und anderen „besonderen“ Untergründen vibriert es im Smart Trainer.

Und das bei hartem Kopfsteinpflaster derart stark, daß der ganze Lenker vibriert und ich nicht sicher war ob die Kette rausspringen könnte. Auch wenn bei eisigem Untergrund das Rad kurz keinen Widerstand hat als wenn es „wegrutscht“, fühlt sich das überraschent real an.

Alles in allem baut sich ein durch und durch realistisches, immersives Rennraderlebnis auf im heimischen Trainingsraum.

Man kann sagen, dass ich aus technischer Sicht vollends zufrieden mit meinem neuen Neo 2T bin. Allerdings würde ich nur wegen des Road Feel nicht so viel Geld ausgeben wollen. Ohne Rabatt Sponsoring wäre es ein Flux 2 geworden. Als Leichtgewichtigerer Fahrer, der nicht gerade starke Steigungen simulieren will, reicht vielleicht sogar ein Flux S. 

Wenn auch Du planst einen Indoor Trainer anzuschaffen, denke unbedingt an Ventilatoren. Ich habe stark unterschätzt wie sehr sich der Körper aufheizen kann, wenn man mal aus dem Sattel geht und sprintet.

Mittlerweile habe ich mir zwei billige Ventilatoren (Werbung) und einen Standventilator (Werbung) vor mein Trainingsgerät gebaut.

Du fragst, wieso ich die Überhitzung unterschätzt habe, obwohl ich doch die Jahre zuvor mit einem Ergometer trainiert habe? Das ist  die perfekte Überleitung für die zweite Hälfte meines Erfahrungsberichts.

Denn mein Training hat sich grundlegend verändert, seit ich einen smarten Trainer nutze.

Ich erinnere mich noch gut an meine erste 40 km Runde in der Welt von Zwift. Meine Tochter saß neben mir auf der Hantelbank und schaute begeistert zu, wie mein Fahrrad an Dinosauriern vorbei sauste. 

Geplant war ein 90-minütiges entspanntes Grundlagen Training. Und dann kam nach kurzem Warmup der empörte Zuruf von der Seite: „Papa, die überholen Dich alle…hol‘ sie ein!“

Einmal kurz an die größere Gruppe Anschluss finden konnte ja nichts falsches sein, dachte ich. Und schon war ich von 200W auf einmal eher bei 320W angelangt.

Meine Tochter quittierte das einholen der Gruppe mit einem zufriedenen Lächeln und freute sich über mein verzerrtes Gesicht.

„Is schwierig, stimmts Papa?“ fragte sie interessiert und etwas selbstzufrieden. 

Wenige Momente später sollte die erste Steigung mich begrüßen. Ich drückte also einige kurze Steigungen weg. Und schaltete jeweils in ein höheren Gang, wenn es bergab ging um ein hohes Tempo für die nächste Steigung aufzunehmen. 

Das ganze macht einen Riesenspaß und ich ging zum Ende bei einer längeren 6 % Steigung sogar mal aus dem Sattel – ein richtig tolles Gefühl, dass auf dem steifen Christopheit Ergometer einfach überhaupt keinen Spaß gemacht hätte. 

Auch meine zweite digitale Runde lief wenig besser. Geplant war ein Test der Roadfeel Funktion bei einer schönen langsamen Runde aktive Regeneration. Dann sah’ ich in meiner Begeisterung dieses Bergvideo direkt neben der Roadfeel Demo. 

Und fand mich schließlich zwanzig Minuten später schweben über einem See aus Schweiß im Wiegetritt bei 490 Watt wieder um 9% Steigung zu überwinden. 

Man kann sagen, dass der smarte Trainer nahezu perfekt das Gefühl des Rennrades von der Straße in den Trainingsraum transportiert.

Das ist aber im Unkehrschluss nicht nur toll. Auf meinem Ergometer konnte ich stundenlang mit gleich bleibender Wattzahl entspannt vor mich hin pedalieren und im Winter großartige Grundlagen Training absolvieren.

Auf dem smarten Trainer muss ich mich dafür konzentrieren. Ganz genau wie auch in der freien Wildbahn. Denn sonst werde ich einfach zu schnell. Diese inneren Impulse, mit denen man plötzlich wie von einer Hummel gestochen in die Pedale tritt und anaerob wird kommen ganz genau wie auf der Straße. 

Es ist eben nicht mehr alles unglaublich langweilig und selbstverständlich, dass man einem niedrigen Pulsbereich bleibt.

Als Workaround kann man sich natürlich in Zwift ein eigenes Training anlegen mit festgelegten Wattzahlen und bei Bedarf inklusive Intervallen. Ich werde mir zum Winter hin ein paar Grundlagen Ausfahrten basteln.

Richtig gut hat mir übrigens gefallen, dass die digitalen Fahrerabbilder in der Zwift Welt  ständig an ihrer Trinkflasche saugen. Es war das erste indoor Training, bei dem ich durch diese Erinnerung nicht vergaß zu trinken.

Mein Fazit mit dem TacX Neo 2T ist also durchaus positiv. Echtes Rennradfeeling für Zuhause. Dank Zwift Anbindung mit Ego Kitzelei am Berg und „dranbleib“ Momenten in Gruppenausfahrten. 

Allerdings würde ich nicht noch mal eine 7-Gang Schaltung damit kombinieren. Bei meiner bevorzugten Trittfrequenz gibt es nämlich für verschiedene Situationen einfach nicht die perfekte Regulierung über die Gänge.

Vielleicht  wird es für den nächsten Winter ein Bastelprojekt werden, dem Triban eine neue Schaltung zu spendieren. 

Leider ist es momentan durch Corona Lieferstaus nicht möglich an die nötigen Teile zu kommen.

Falls also zufällig jemand eine Tourney Road Schaltgruppe oder Teile davon im Keller zu liegen hat um das 7-Gang Setup zu erweitern…

Ach ja, und ich hatte Dir ja meinen aktuellen FTP laut Zwift versprochen. Ein Trommelwirbel wäre wohl etwas überzogen, aber ich bin schon ein bisschen zufrieden: 


338 Watt bzw. 3,4 w/kg sind es geworden!


So, jetzt gehe ich Zwiften! 

Falls Du Dir einen TacX Trainer auf Amazon kaufst, wäre es total geil wenn Du das über meine Website tust (dann bekomm‘ ich nämlich eine kleine Amazon Provision):

TacX Neo 2T (Werbung)
max. Genauigkeit, höchste Belsastbakeit & Steigungssimulation plus Roadfeel zum stolzen Preis 

TacX Flux 2 (Werbung)
preiswerter, starker Trainer mit ausreichender Belastbarkeit & Steigungssimulation für fast alle Leistungsklassen

TacX Flux S (Werbung)
Einstiegsmodell mit relativ geringer Steigungssimulation und Belastbarkeiten für den ambitionierten Hobbyradler

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