Heute war es soweit und ich habe mich nach Monaten im heimischen Goldfischbecken - ein kleiner Aufstellpool - gefreut endlich in das städtische Freibad zu dürfen.
Mit Zeitfenster und Negativ Test freichlich - aber immerhin lockte ein leicht beheiztes Becken mit Bahnen. Ich würde also meine Pace endlich mal messen können.
Mein Pool Trainings Setup war ohne Zweifel ein Segen im Corona Winter. So konnte ich weiterhin Kraftausdauer im Oberkörper erhalten. Aber auf der Stelle angeleint hampeln, so ganz ohne Wasserdymik ist am Ende des Tages eben doch kein Schwimmtraining.
Und schon garnicht Techniktraining, dabei ist meine Schwimmtechnik praktisch nicht vorhanden. Notwendigkeit bestünde also.
Um so wichtiger wird es für mich folglich die kommenden Monate zu nutzen um zu retten was zu retten ist.
Du kennst aber bestimmt die Herausforderung, daß ein Schwimmtraining durch die etwas aufwendigere Vorbereitung immer einen Schritt weiter weg ist als ein spontaner Lauf.
Was läge da näher als der Versuch die beiden Trainingseinheiten zu verbinden. So ganz nebenbei könnte ich so meinen Triathlon Einteiler auch mal ausreizen.
Wobei Stop. Der könnte am Ende im Wasser nicht erlaubt sein - das ist wohl vom diensthabenden Bademeister abhängig. Naja und ob ich mit meinem Anfänger Schwimmstil im ultrasportlichen Outfit ins Wasser eintauchen muss. Vielleicht doch eher die Badehose einpacken.
Ich machte mich jedenfalls auf in mein erstes SwimRun Abenteuer. Zur Klarstellung, die gleichnamige Sportart ist noch etwas wilder und komplexer als mein Unterfangen.
SwimRun ist eigentlich ein Paarsport, bei dem man zu zweit - teilweise mit einer Support Leine verbunden - öfters nacheinander schwimmt und läuft. Oft durch schöne Seenlandschaften und durchaus auch im Offroad Trail Bereich.
In meinem Fall bedeut es erstmal joggend zum 5km Entfernten Freibad zu kommen und dort ins hoffentlich nicht allzu kühle Nass zu springen.
Die Wassertemperatur betrug luxuriöse 22 Grad und auch die frühlinghafte Luft stand dem in nichts nach - das sollte das Abtrocknen des Triathlon Einteilers falls ich denn doch mit ihm reingehen dürfte angenehm machen.
Also auf die Plätze, fertig - los. Ich musste meine aufgeregte Vorfreude auf den ersten Kilometern zügeln, sonst wäre das sanfte Warmlaufen bereits in einem Sprint geendet.
Und ich wollte den Hinweg lediglich zum Warmlaufen nutzen. Dadurch versprach ich mir genug Kraft um mich auf ein sinvolles Schwimmtraining zu konzentrieren.
Erst auf dem Rückweg wollte ich dann die ersten Kilometer etwas wettkampfspezifischer anlaufen, sozusagen als Koppeleinheit nach dem Schwimmen.
Im Großen und Ganzen klappte das dann auch. Allerdings hieß es vor dem Eintauchen in einer Schlange einreihen und etwas Warten.
Das die Unkleiden geschlossen bleiben mussten störte dank Einteiler nicht und so konnte ich direkt loslegen. Es ist übrigens bemerkenswert wie unterschiedlich die Selbstwahrnehmung ist.
Auf der Schnellschwimmer Bahn tummelte sich alles zwischen Langdistanz Torpedoschwimmer, der praktisch ohne Artmzüge die Bahn schwimmt über Leute wie mich, bis hin zu Regenerstionsschwimmern.
Du fragst Dich jetzt bestimmt wie meine Bilanz im Wasser ausfiel.
Ich fand mich super flott, merke aber auch wie unrund es läuft. Das an sich ganz passsable Kraulen bricht nach einer halben Bahn in sich zusammen und wird irgendwie ineffizient.
Mal passt die Artmung nicht mehr - meist aufgrund zu hektischem Beinschlags. Dann ist irgendwie die Wasserlage im Eimer dank Hohlkreuz. Und bei der nächsten Bahn passt alles und ich Schwimme flott auf den Vordermann auf.
Unterm Strich habe ich mit ein paar kurzen Pausen 1500m in knapp 40 Minuten absolviert. Weit weg von einer guten Schwimmzeit. Aber mein Ticket um ernsthaft von einem Finish unter 3 Stunden zu träumen bei der ersten olympischen Distanz im September.
Mit dieser Erkenntniss im Rücken schob es mich die 5km joggend nach Hause mit einer unter der Vorbelastung traumhaften Pace von 5:02 Minuten.
Ein tolles Training!
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