Ab zum TÜV

Ee ist eine Frage der Sicherheit und der sollte sich aus meiner Sicht jeder Athlet - ganz gleich ob Einsteiger oder Erfahrener - stellen. Der Frage nach dem sportmedizinischen Check-Up.

Auch wenn ich weit entfernt bin von den Leistungen der in unserem Sport teilweise anzutreffenden Athleten, habe ich in den letzten zwölf Monaten doch einen beachtlichen Leistungszuwachs verzeichnen können.

Manchmal tut es der Seele richtig gut zurück zu schauen. Und da sehe ich mich Anfang April vergangenen Jahres noch mit 20kg mehr auf den Hüften.

Ich bin seinerzeit zwischen fünf und sieben Kilometern gejoggt und das bei einer Pace zwischen 6:30 und 7:15 Minuten je Kilometer. 

Da deutet mein 21km Lauf mit einer 5:37er Pace aus der vergangenen Woche schon eine erhebliche Veränderung des Körpers an.

Und natürlich sieht sich so ein Haufen Gewebe damit auch neuen Herausforderungen gegenüber. Ursprünglich hatte ich ja vor ihn bereits im Juni in einen Wettkampf auf die Olypische Distanz zu schicken. 

Stellen wir uns kurz vor, wir verpassen dem alten Familienauto eine Tieferlegung und ein Chiptuning und melden uns damit für LeMans an. Genau, vorher geht es flott zum TÜV das Ganze absegnen lassen. 

Und in diesem Sinne habe ich mich bereits vor einigen Wochen bei der Charité zum sportmedizinischen Check angemeldet.

Für mich als Kassenpatient kostet das neben einem Vormittag Zeit für allerlei Untersuchungen gerade mal 150,- Euro als Selbstzahler. 

Da ich bei der Techniker Krankenkasse bin, gibt es aktuell zudem einen Zuschuss bis zu 120 Euro. An mir bleibt also ein lächerlich kleiner Betrag hängen.

Und so ging es heute früh Richtung Charité Campus mitsamt diverser Utensilien und einer aufgeregten Vorfreude.

Nach einer umfangreichen aber relativ flotten Anmeldung über ein Tablet System ging es auch direkt auf die Hebebühne. 

Gewichtskontrolle, Körpefettanteil, Lungenvolumen, EKG und Echolardiogramm - kein Detail sollte im Vorfeld verborgen bleiben.

Bis es endlich zur eigentlichen Belastungsprobe ging. Ich hassliebe das ja. 

Klar macht es Spaß und stolz sich auszubelasten. Der Körper sogt mit allerlei Hormonen dafür, daß man fliegt. Das ist die Liebe.

Nur leider gibt es da die letzten paar Sekunden vorm Abbruch in denen der Körper aus allen Lautsprechern warnend schrillt und man trotzdem noch raushaut. Das ist der Hass Bereich bei mir.

Ich habe beim letzten Mal vorher abgebrochen weil es sich zu zehrend anfühlte. Aber ich wollte diesmal endlich mal meinen wirklichen Maximalpuls wissen.

Gestern sogar Trainingspause, ein kleines Kohlenhydrat Loading. Zum Termin 9km Fahrradstrecke. Locker pedaliert um den Kreislauf zu wecken. Perfekte Vorbereitung eigentlich. 

Auf dem perfekt einstellbaren Ergometer ging es dann recht sanft mit 50 Watt los. Das ist ein Bisschen in die Luft treten und so startete ich mit etwas zu hoher Trittfrequenz.  

Das pegelte sich dann aber in den ersten Fünfzehn Minuten ein, denn es wurde alle 3 Minuten um 30 Watt erhöht.

Ab 170 Watt wurde mir dann auch endlich warm und wie es diese Tests so an sich haben geht es dann relativ flott in Richtung Ausgbelastung.

Dachte ich zumindest. Die nächsten gut 150 Watt an Steigerungsstufen sollten sich ganz schön ziehen mit überraschend geringem Belastungsgefühl. 

Dafür begann ich irgendwann zu Tropfen. Zuhause hatte ich ja als Tropfen auf dem heissen Stein wenigstens meinen Lüfter zwecks Fahrtwindsimulation. Der fehlte hier. 

Aber das freundliche Team versicherte mir, daß das kein Problem sei und ich solle einfach machen. Konnte ja nicht mehr lange dauern dachte ich bei zu diesem Zeitpunkt stolzen 350 Watt.

Entgegen meiner kühnsten Erwartungen konnte ich eine gefühlte Ewigkeit und damit bis zur Hälfte der Zeit in der 440 Watt Stufe durchziehen.

Kleiner Makel - den Maximalpuls habe ich heute knapp nicht gesehen. Die Energiespeicher in den Oberschenkeln beendeten den Test durch Hungerast.

Ehrlicherweise war das Herz- / Kreislaufsystem sehr nahe des Limits. Also ich mache mir da keine Illusion das noch viel gekommen wäre. Mitnichten.

Am Ende steht ein FTP von 3.29 w/kg und eine LT bei 230w sowie die IAS bei 318w. Und ein (berechneter) VO2Max Wert von 54,4 ml/min/kg.

Eine tolle persönliche Leistung für mich, wenn ich an den Weg denke, der seit Ende 2019 hinter mir liegt. Vor neun Monaten war es noch ein VO2Max von 44,8 ml/min/kg.

Im Auswertungsgespräch konnte ich neben der Bestätigung der Wettkampftauglichkeit meine aktualisierten Trainingsbereiche und allerlei Daten & Statistiken mitnehmen.

Aber auch eine Hausaufgabe für den nächsten Besuch beim Hausarzt.

In den kommenden Monaten werde ich in jedem Fall zielgerichteter die Schwellen des GA1 und der SWB Ausbelasten können.

Also wie immer beim TÜV Termin - hat etwas gedauert, Spaß gemacht auch wenn es Schöneres gibt und am Ende wurde nix gefunden. Und um das zu Bestätigen fährt man die Kiste ja auch zum Prüfer.

Der Trainingssommer kann kommen.

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